Das Buch „Das Kollektiv. Formen und Vorstellungen gemeinschaftlicher Architekturproduktion in der DDR“, herausgegeben von Stefanie Brünenberg, Harald Engler, Dirk Florian Fordtran, Stephanie Herold, Sophie Stackmann und Scarlett Wilks wurde mit einer Position auf der Shortlist des DAM Architectural Book Awards ausgezeichnet.
Bereits zum fünfzehnten Mal haben die Frankfurter Buchmesse und das Deutsche Architekturmuseum (DAM) den gemeinsam initiierten Book Award verliehen. Dem Aufruf zur Einreichung waren international 102 Architektur- und Kunstbuchverlage gefolgt. Aus den 245 Einsendungen wählte die Jury nach Kriterien wie Gestaltung, inhaltliche Konzeption, Material- und Verarbeitungsqualität, Grad an Innovation und Aktualität Ihre schönsten Architekturbücher des Jahres aus. Wir gratulieren dem Urbanophil Verlag und freuen uns, dass die Ostmoderne einen Vertreter auf dieser Liste erhalten hat!
Im Mittelpunkt des Buches steht der kaum greifbare Mythos des Architektenkollektivs, denn architektonische und städtebauliche Planung fand in der DDR in Kollektiven statt. Freiberufliche Architekt:innen gab es nur in verschwindend geringer Zahl. Kollektive erfüllten politische Repräsentationsansprüche, waren routinierte Arbeitsgemeinschaften und künstlerische Gruppierungen zugleich. Doch konnten diese Kollektive – ursprünglich erdacht als kreative sozialistische Konkurrenzmodelle zu den individualistisch tätigen Architekt:innen des Westens – in der Praxis des DDR-Bauwesens überhaupt die ihnen zugedachte Kreativität entfalten?
Aus Gesprächen mit Zeitzeug:innen und erstmals erschlossenen Archivmaterialien gewinnen die Autor:innen neue Erkenntnisse zu Vision und Wirklichkeit der kollektiven Arbeitsweise. Im Blickfeld stehen dabei das Spannungsfeld von individueller und gemeinschaftlicher Kreativität, der Umgang mit komplexen Hierarchien und das Ausloten künstlerischer Handlungsspielräume. Und lag nicht genau in Letzterem – im kreativen Verschieben von Grenzen – die große Kraft des Kollektivs?
Bestellt werden kann das Buch auf der Seite des Urbanophil Verlags oder im Buchhandel.